Verwenden Sie die richtigen Mikropipetten? [Leitfaden]
Definition einer Mikropipette
Mikropipetten sind wichtige Laborinstrumente, mit denen Flüssigkeitsmengen im Mikroliterbereich genau und präzise übertragen werden können. Sie sind in mechanischer und elektronischer Ausführung sowie in Ein- und Mehrkanalvarianten erhältlich.
Worauf sollten Sie bei der Wahl von Mikropipetten achten?
Dieser Artikel führt Sie durch die wichtigsten Überlegungen betreffend Pipettierergebnisse, Effizienz und Ergonomie:
- Physikalische Eigenschaften der Flüssigkeit
- Übertragenes Volumen
- Einfache Kalibrierung
- Feststellung des eingestellten Volumens
- Hochqualitative Pipetten und Pipettenspitzen
- Farbcodierte Pipetten und Pipettenspitzen
- Welche Gefäße verwenden Sie?
- Wiederkehrende Aufgaben
- Vielseitigkeit
- Gewicht
- Kraft zum Aufstecken und Abwerfen der Spitzen
- Gute Griffigkeit
- Einstellung des Volumens

Faktoren, die die Zuverlässigkeit der Ergebnisse beeinflussen
Um den Erfolg eines Experiments zu garantieren, verlassen sich Wissenschaftler auf Mikropipetten, die exakt arbeiten und reproduzierbare Ergebnisse liefern. Beachten Sie die physikalischen Eigenschaften der Flüssigkeit (wässrig, viskos, flüchtig) und die Genauigkeit und Präzision der Pipette, um Ihre Pipettierergebnisse zu verbessern.
Physikalische Eigenschaften der Flüssigkeit:
Die meisten Flüssigkeiten sind wässriger Natur - hier sind Luftverdrängungspipetten die erste Wahl. Obwohl ein Großteil der Flüssigkeiten sehr gut mit dieser Pipettenart bearbeitet werden kann, sollten Sie für sehr dickflüssige oder flüchtige Flüssigkeiten eine Direktverdrängungspipette in Betracht ziehen.
Unabhängig von der Art der Flüssigkeit, ist eine korrekte Pipettiertechnik unerlässlich, um exzellente Ergebnisse mit Luftverdrängungspipetten zu erzielen.

Genauigkeit und Präzision sind die wichtigsten Faktoren, die die Pipettierergebnisse beeinflussen, und können wie folgt definiert werden:
Genauigkeit
Die Genauigkeit ist die Fähigkeit eines Messgerätes, Ergebnisse zu liefern, die einem tatsächlichen Wert entsprechen. Eine Pipette ist in dem Maße genau, in dem das dispensierte Volumen gleich dem eingestellten Volumen ist.
Präzision
Die Präzision drückt den Grad der Reproduzierbarkeit bzw. der Übereinstimmung zwischen wiederholten Messungen aus. Wenn Sie mehrere Dispensierungen eines bestimmten Volumens mit einer Pipette durchführen und die tatsächlich dispensierten Volumina sehr nahe beieinander liegen, ist die Pipette präzise und Ihre Ergebnisse sind reproduzierbar.

Für eine maximale Pipettierzuverlässigkeit empfehlen wir Ihnen, folgende Kriterien zu beachten:
Übertragenes Volumen:
Als Faustregel sollten Sie immer die kleinste Pipette auswählen, mit der das benötigte Volumen bearbeitet werden kann. Dies ist sehr wichtig, da die Genauigkeit abnimmt, wenn die verwendete Flüssigkeitsmenge nahe dem Volumen der Mindestkapazität der Pipette liegt. Wenn Sie zum Beispiel 50 µl mit einer 5000-µl-Pipette übertragen bzw. dosieren, erhalten Sie recht schlechte Ergebnisse. Die Verwendung einer 300-µl-Pipette wird Ihnen vergleichsweise bessere Ergebnisse liefern, während eine 50-µl-Pipette die ideale Wahl ist.
Einfache Kalibrierung:
Ihre Mikropipetten sollten leicht zu kalibrieren sein. Einige elektronische Mikropipetten verfügen über nützliche Funktionen, wie etwa die Einstellung einer Kalibrierungs-Erinnerung oder die Speicherung der Kalibrierungsdaten.
Feststellung des eingestellten Volumens:
Das bei herkömmlichen manuellen Pipetten eingestellte Volumen kann sich während des Pipettierens durch unbeabsichtigte Drehungen oder Bewegungen des Kolbens verändern. Um dem entgegenzuwirken, haben einige Pipettenhersteller eine Art der Volumeneinstellung entworfen, die diese unbemerkten Volumenveränderungen während des Pipettierens verhindert.
Hochqualitative Pipetten und Pipettenspitzen:
Kommt es vor, dass sich Ihre Pipettenspitzen manchmal lockern, tropfen oder gar abfallen? Dies ist ein häufiges Problem in Labors, verursacht durch die Verwendung von universellen Pipettenspitzen. Diese Spitzen benötigen ein „Aufhämmern“, das die Pipettenspitze ausdehnt. Dies kann zu undichten und falsch ausgerichteten Spitzen führen oder sogar zum vollständigen Abfallen der Spitze von der Pipette während des Pipettiervorgangs. Die Wahl einer Mikropipette, die zusammen mit der entsprechenden Spitze entwickelt wurde, garantiert eine sichere Verbindung, und Spitzen, die nicht auslaufen oder abfallen.

Farbcodierte Mikropipetten und Pipettenspitzen:
Die Farbcodierung hilft Ihnen dabei, die richtigen Spitzen für Ihre Pipette auszuwählen.
Faktoren, die die Effizienz beeinflussen
Bei Arbeitssituationen mit hohem Durchsatz ist es wichtig, so effizient wie möglich zu arbeiten, während der Pipettiervorgang gleichzeitig zuverlässig und konsistent bleibt. Es gibt zahlreiche Arten, wie Sie die Pipettiereffizienz verbessern können, einschließlich der Verwendung von Mehrkanalpipetten und/oder elektronischen Pipetten. Ob eine Mehrkanalpipette oder eine elektronische Pipette Ihre Arbeit positiv beeinflussen kann oder nicht, hängt von den folgenden Kriterien ab:
Welche Gefäße verwenden Sie?
Die Übertragung von Proben zwischen verschiedengroßen Laborgefäßen kann schnell mühsam und fehleranfällig werden, wenn eine Einkanalpipette verwendet wird. Mehrkanalpipetten erlauben Ihnen die Übertragung von mehreren Proben gleichzeitig. Dies hilft Ihnen, viel effizienter zu arbeiten und Pipettierfehler und RSI-Erkrankungen (Repetitive Strain Injury) zu verhindern.
Einige Pipetten sind sogar dazu imstande, den Abstand zwischen den Spitzen während des Pipettierens zu ändern, so dass parallele Übertragungen mehrerer Proben zwischen Laborgefäßen verschiedener Größen oder Formate ermöglicht werden. Erfahren Sie hier, wie viele Arbeitsstunden Sie durch die Verwendung von VOYAGER-Mehrkanalpipetten sparen könnten.

Wiederkehrende Aufgaben:
Wenn Sie mehrere Aliquote des gleichen Volumens dispensieren möchten, kann eine elektronische Pipette eine große Hilfe sein, indem wiederholtes Dispensieren ohne erneutes Befüllen der Pipettenspitzen ermöglicht wird.
Vielseitigkeit:
Elektronische Pipetten bieten zahlreiche verschiedene Funktionen wie umgekehrtes Pipettieren, variables Dispensieren, Verdünnungsreihen und viele andere an, die Ihre Pipettieraufgaben effizienter machen.
Faktoren, die die Ergonomie beeinflussen
Pipettieren ist eine der häufigsten Labortätigkeiten und Laborfachkräfte verbringen oft mehrere Stunden täglich mit dieser Aufgabe. Dies kann sehr unangenehm sein, oder in den schlimmsten Fällen sogar zur Überbeanspruchung der Hände und Arme führen. Um diese potentiellen Risiken zu vermeiden, beachten Sie bitte die folgenden Faktoren bei der Auswahl einer Pipette:
Gewicht:
Verwenden Sie Mikropipetten, die leicht und gut ausbalanciert sind, mit ihrem Massenschwerpunkt im Zentrum für eine bessere Stabilität.
Kraft zum Aufstecken und Abwerfen der Spitzen:
Das Aufstecken und Abwerfen der Pipettenspitzen benötigt häufig mehr Kraft als das Pipettieren an sich, und stellt ein potentielles Risiko für Überbeanspruchungen dar, besonders bei Aufgaben mit einem hohen Durchsatz. Pipettenspitzen sollten mit minimalem Kraftaufwand in ihre Position einrasten, eine sichere Verbindung aufweisen und genauso leicht wieder abzuwerfen sein.
Gute Griffigkeit:
Die Pipette sollte bequem in die Hand passen, sowohl für Links- als auch für Rechtshänder.
Einstellung des Volumens:
Die Volumeneinstellung sollte so bequem und schnell wie möglich sein, um eine unnötige Belastung der Hände zu vermeiden.
Das Ziel jeder auf Ergonomie ausgerichteten Aufgabe sollte darin bestehen, die Pipette so kurz wie möglich in der Hand zu halten. Erfahren Sie hier, wie der Pipettierroboter ASSIST PLUS Ihre Pipettierarbeiten automatisieren kann.
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Bei Fragen helfe ich Ihnen gerne weiter!