How to use serological pipets
Tipps zur Verwendung serologischer Pipetten und Pipettierhilfen
Volumetrische Messungen mit serologischen Pipetten gehören zum Alltag der meisten Labore. Auch wenn diese Messungen prinzipiell sehr unkompliziert sind, hilft es, sich an bewährte Verfahren zu halten, um genaue und präzise Ergebnisse zu gewährleisten. Hier kommt der PIPETBOY GENIUS als ideale Pipettierhilfe ins Spiel.

Grundlagen
Genauigkeit und Präzision
Was ist mit Genauigkeit und Präzision gemeint? Die Genauigkeit gibt an, wie nahe ein dispensiertes Volumen am Zielwert liegt. Sie hängt von der Auslegung und der Qualität des Geräts sowie der Verbrauchsmaterialien ab. Die Präzision ist ein Maß für die Wiederholbarkeit, also die Fähigkeit, mehrere aliquote Teile eines bestimmten Volumens jedes Mal mit demselben Ergebnis zu pipettieren. Sie hängt weitgehend davon ab, dass beim Pipettieren bewährte Verfahren eingehalten werden.
Serologische Pipetten sind volumetrische Geräte für den genauen Transfer von Flüssigkeiten im Milliliterbereich. Sie werden in der Regel bei 20 °C mit deionisiertem Wasser „zur Abgabe“ (TD [„to deliver“], Ex) mit einer Genauigkeit von ±2 % kalibriert. Diese Genauigkeit kann auch bei perfekter Handhabung der Flüssigkeiten nicht weiter verbessert werden. Weil nach dem Flüssigkeitstransfer ein Benetzungsrest in der Pipette verbleibt, ist das angesaugte Volumen etwas größer als das dispensierte Volumen. Serologische Pipetten sind unentbehrliche Laborgeräte und so kalibriert, dass sie diesen Benetzungsrest einrechnen. Das vollständige Entleeren ist zwingend erforderlich, damit die gesamte Flüssigkeit dispensiert werden kann. Nach dem Ausblasen sammelt sich etwas Flüssigkeit an der Spitze an, die aber nicht zum Dispensiervolumen gehört. Wichtig: Da die Kalibrierungs-/Referenztemperatur 20 °C beträgt, erfordert jede Abweichung von dieser Temperatur eine Korrektur, um die Pipettiergenauigkeit und -präzision zu gewährleisten. Im Falle von Temperaturabweichungen muss der Benutzer die Flüssigkeit bis etwas oberhalb oder unterhalb der Volumenmarkierung der Pipette ansaugen, um eine Unter- oder Überdosierung auszugleichen.
Bewährte Verfahren
Temperatur
Die Flüssigkeit muss vor dem Pipettieren so viel Zeit haben, dass sie sich an die Umgebungstemperatur anpassen kann. Ferner ist zu berücksichtigen, wie sich die Temperatur auf die Ausdehnung von Luft und Flüssigkeit auswirkt. Die Ausdehnung der Luft hängt von der Temperatur der pipettierten Flüssigkeit ab – je mehr Luft sich in der Spitze befindet, desto größer ist der Temperatureinfluss.
Das Pipettieren warmer oder kalter Flüssigkeiten bei Raumtemperatur ohne Anpassung führt zu unterschiedlichen Ausdehnungsgraden der Luft in der serologischen Pipette, die möglicherweise nicht mit den Markierungen übereinstimmen. Idealerweise sollten die Pipette, die Pipettierhilfe und die Flüssigkeit so äquilibriert werden, dass sie dieselbe Temperatur aufweisen. Nur so lassen sich erhebliche Temperaturunterschiede zwischen Pipette und Flüssigkeit vermeiden. Das Vorbenetzen der Pipette durch zwei- oder dreimaliges Ansaugen und Dispensieren der Flüssigkeit gleicht die Umgebungsunterschiede in der Spitze aus und trägt somit zur Fehlervermeidung bei.
Flüssigkeitsdichte
Das Ansaugen einer Flüssigkeit wird durch ihre volumetrische Massendichte beeinflusst, also das Verhältnis von Masse zu Volumen – allgemein als Dichte bezeichnet. Serologische Pipetten werden mit deionisiertem Wasser kalibriert, können aber auch zum Pipettieren von Flüssigkeiten anderer Dichte eingesetzt werden. Sie dienen beispielsweise zum Ansaugen und Dispensieren nichtwässriger Flüssigkeiten mit einer geringeren oder höheren Dichte als Wasser. Um Dichteunterschiede auszugleichen, muss daher unter Umständen etwas mehr oder weniger Flüssigkeit aspiriert werden. Das dispensierte Volumen kann mit einer Laborwaage präzise geprüft werden.
Nichtwässrige Flüssigkeiten
Die jeweilige Pipettiertechnik ist an die Eigenschaften der Flüssigkeit (z. B. Viskosität oder Flüchtigkeit) anzupassen, um die richtige Handhabung zu gewährleisten. Zum Beispiel verdampfen flüchtige Flüssigkeiten relativ schnell, weshalb sie so zügig wie möglich angesaugt und dispensiert werden sollten. Außerdem empfiehlt es sich, die Pipette vorzubenetzen. Das Gegenteil gilt für viskose Flüssigkeiten: Hier sind eine geringe Ansaug- und Dispensiergeschwindigkeit wichtig, um das vollständige Ansaugen und Dispensieren des erforderlichen Volumens zu gewährleisten.
Höhenlage
Unterschiedliche geografische Höhenlagen haben unterschiedliche Luftdrücke. Dies kann sich auf die Ergebnisse auswirken, wenn die Pipette an einem Ort zum Einsatz kommt, dessen Höhenlage sich erheblich von der des Kalibrierungsortes unterscheidet. Saugen Sie eine kleine, festgelegte Menge Wasser an und wiegen Sie das Wasser ab, um Abweichungen festzustellen. Passen Sie anschließend ggf. das zu dispensierende Volumen an.
Richtiges Pipettenvolumen
Das Totvolumen hat einen großen Einfluss auf die Pipettiergenauigkeit, da sich die Luft mit steigender Temperatur ausdehnen kann. Je kleiner das Dispensiervolumen ist, umso relevanter wird dieser Gesichtspunkt. Wählen Sie die kleinstmögliche Pipette, um das Totvolumen zu minimieren. Verwenden Sie beispielsweise eine 10-Milliliter-Pipette (oder eventuell sogar eine 5-Milliliter-Pipette mit erweitertem Volumen), um 8 Milliliter Flüssigkeit zu dispensieren. Serologische Pipetten sind nur so präzise wie ihre kleinste Unterteilung, die am oberen Ende der Pipette angegeben ist. Das kleinste Dispensiervolumen ist am oberen Ende der serologischen Pipette angegeben: „1 Milliliter in 1/100“ bedeutet, dass die kleinste Unterteilung 0,01 Milliliter beträgt.
Ablesen des Flüssigkeitsmeniskus
Der Meniskus bezeichnet eine konkave oder konvexe Wölbung der Oberfläche einer Flüssigkeit, die durch das Zusammenspiel zwischen den Adhäsions- und Kohäsionskräften der Flüssigkeit und dem Durchmesser der serologischen Pipette verursacht wird. Das korrekte Volumen wird in der Regel durch Ablesen des konkaven Meniskus ermittelt, bei dem vor dem Dispensieren bis zum Messstrich etwas mehr Flüssigkeit als erforderlich angesaugt wird. Die Pipette muss aufrecht in Augenhöhe gehalten werden, sodass der Volumenring als Linie erscheint. Das Volumen wird so abgelesen, dass der unterste Punkt des Meniskus den oberen Rand der Volumenmarkierung berührt. Vor einem hellen Hintergrund erscheint der Meniskus dunkler und lässt sich besser ablesen.
Hinweise und Tipps zu Pipettierhilfen
Die Pipettierhilfe muss vor dem Pipettieren wie folgt vorbereitet werden.
Für 1- und 2-Milliliter-Pipetten:
- Stellen Sie die Pipettiergeschwindigkeit auf das Minimum ein, um ein Überfüllen zu vermeiden.
- Drehen Sie je nach Pipettierhilfe den Silikonhalter im Sterilmodul (Nasenstück) um, damit die Pipette einen sicheren Halt hat.
Für 5- bis 100-Milliliter-Pipetten:
- Stellen Sie die Pipettiergeschwindigkeit auf das Maximum ein oder wählen Sie eine Geschwindigkeit, die für das betreffende Pipettiervolumen und Ihre Probe am besten geeignet ist.
- Wenn Sie mit 25- bis 100-Milliliter-Pipetten arbeiten, sollten Sie nach Möglichkeit Pipetten mit Tropfschutz benutzen, um die Verschüttungsgefahr zu verringern.
Hinweis: Bei den PIPETBOY-Pipettierhilfen von INTEGRA lässt sich die Ansaug- und Dispensiergeschwindigkeit durch Druck auf die Tasten der Pipettierhilfe bequem einstellen, bis die gewünschte Geschwindigkeit erreicht ist. Außerdem kann die maximale Geschwindigkeit mit dem Daumenrad voreingestellt werden.
Für alle serologischen Pipetten
Packen Sie die Pipette am oberen Ende aus, um sie so lange wie möglich steril zu halten. Stecken Sie diese dann in die Pipettierhilfe. Tauchen Sie die Spitze in die Flüssigkeit ein und befeuchten Sie die Pipette durch zwei- oder dreimaliges vollständiges Ansaugen und Dispensieren der Flüssigkeit. Saugen Sie etwas mehr als das gewünschte Flüssigkeitsvolumen an und wischen Sie anschließend die Außenseite der Pipette ab, um alle Flüssigkeitsreste zu entfernen. Halten Sie die Pipette auf Augenhöhe und dispensieren Sie in den Abfallbehälter, bis der untere Rand des Meniskus die richtige Volumenmarkierung erreicht. Dispensieren Sie die gesamte verbleibende Flüssigkeit in das Zielgefäß, während die Spitze an der Gefäßwand anliegt, und blasen Sie dann eine kleine Menge Luft aus, um die vollständige Abgabe der Flüssigkeit zu gewährleisten.
Hinweis: Die PIPETBOYs von INTEGRA ermöglichen eine kontrollierte, tropfenweise Flüssigkeitsdosierung für geringe Scherkräfte bei der Arbeit mit empfindlichen Zellen oder viskosen Flüssigkeiten.
Mehrfachdispensieren mit einer Pipettierhilfe
Je nach Anwendung ist es oft sinnvoll, ein großes Volumen anzusaugen und dann mehrere kleinere aliquote Teilmengen zu dispensieren. Herkömmliche Pipettierhilfen erfordern eine visuell kontrollierte Abgabe der erforderlichen aliquoten Teilmengen entsprechend den Volumenmarkierungen auf dem Pipettenkörper. Alternativ können Sie auch eine Pipettierhilfe mit Mehrfachdispensier-Modus verwenden. Der PIPETBOY GENIUS von INTEGRA ermöglicht es dem Benutzer, mehrere aliquote Teilmengen desselben benutzerdefinierten Volumens per Knopfdruck zu dosieren, ohne dass eine visuelle Kontrolle erforderlich ist.
* Nur in Kombination mit serologischen Pipetten von INTEGRA.
Pflege der Pipettierhilfe zur Vermeidung von Kontaminationen
Reinigen Sie die Pipettierhilfen regelmäßig unter Verwendung eines Tuchs, das mit Seifenlauge oder 70%igem Ethanol angefeuchtet wurde. Ersetzen Sie die Pipettenhalterung und den Filtergummi im Sterilmodul, wenn sie beschädigt sind. Das Sterilmodul kann normalerweise autoklaviert werden. Der hydrophobe Filter verhindert, dass überschüssige Flüssigkeit in das Gerät eindringt. Er sollte spätestens alle drei Monate ausgetauscht werden oder dann, wenn er durch Überfüllen der Pipette verunreinigt wurde. Der PIPETBOY GENIUS von INTEGRA bietet einen Überfüllschutz. Dieser senkt das Risiko, dass Filter aufgrund eines unbeabsichtigten Kontakts mit der pipettierten Flüssigkeit ausgetauscht werden müssen.
Hinweis: Für den PIPETBOY von INTEGRA sind sterile und unsterile Filter (0,2 und 0,45 Mikrometer) erhältlich. Sterile 0,2-Mikrometer-Filter werden für Applikationen mit empfindlichen Medien, wie z. B. Zellkulturen, empfohlen.
Zusammenfassung
Die oben beschriebenen bewährten Verfahren sind wichtig für ein genaues und präzises serologisches Pipettieren. Durch die Verwendung einer Pipettierhilfe lässt sich der Flüssigkeitspegel besser kontrollieren. Aber selbst durch bewährte Verfahren kann die kalibrierte Genauigkeit der serologischen Pipette nicht weiter erhöht werden. Serologische Pipetten sind daher idealerweise mit einer elektronischen Pipettierhilfe zu verwenden, die ein bequemes Aspirieren und Dispensieren der betreffenden Flüssigkeitsmengen ermöglicht. Die serologischen Pipetten von INTEGRA haben ein Volumen von 1 bis 100 Milliliter. Jede Pipette ist mit kalibrierten Volumenmarkierungen versehen, an denen das Flüssigkeitsvolumen abgelesen werden kann. Die Farbcodierung ermöglicht ein rasches Identifizieren des Pipettenvolumens. Pipetten mit größeren Volumina** verfügen außerdem über ein tropfsicheres Design, das die Genauigkeit und Reproduzierbarkeit verbessert, indem die Nachtropfgefahr von Flüssigkeit an der Pipette während des Transfers reduziert wird. In Kombination mit den PIPETBOY-Pipettierhilfen von INTEGRA sind Sie komplett ausgestattet für das sorgfältige serologische Pipettieren in Ihrem Labor.
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Hinweis: Mikropipetten werden empfohlen, wenn kleinere Volumen dispensiert werden sollen. Jetzt Verwendung von Mikropipetten lesen, um mehr zu erfahren.
** 25, 50 und 100 Milliliter